väter aktiv

Fachtagung Zwei Zuhause

Start: 29 November, 2013 @ 14:00Ende: 29 November, 2013 @ 18:00Adresse: Festsaal Gemeinde Bozen
39100 Bozen

die beste Regelung für Kinder nach Trennung und Scheidung?

Erfahrungen und Ideen aus Europa

eine internationale Tagung zum Thema Doppelresidenz / Wechselmodell als wissenschaftlich fundiertes Modell zur Gewährleistung des Rechts auf beide Eltern. Es referieren Prof. Dr. jur. Hildegund Sünderhauf (Professorin für Familienrecht an der Evangelischen Hochschule Nürnberg und Autorin des Buches „Wechselmodell: Psychologie – Recht – Praxis“), Dipl. Kinder- und Familienpsychologe Jan Piet de Man (Europäisches Institut für das Kindeswohl, „Vater“ des belgischen Sorgerechts), Dr. Vittorio Vezzetti (Kinderarzt und Mitbegründer der Vereinigung „Figli per Sempre“) anschließend diskutieren VertreterInnen der Kinder- und Jugendanwaltschaft Südtirol, der Justiz, der Abteilung für Familie und Sozialwesen und Betroffene. Ziel der Tagung, welche von den Vereinen „Figli per Sempre Trentino – Alto Adige, Väter aktiv und der internationalen Plattform Doppel-residenz organisiert wurde, ist es das Wissen über die Vorteile des Betreuungsmodells für die Kinder, die Eltern und die Gesellschaft in Südtirol zu verbreiten und dazu beizutragen, immer noch vorherrschende Vorbehalte im Rechtssystem zu überwinden.

In Südtirol hat sich die Zahl der Trennungen vom Beginn der 80er Jahre verdrei- bis vervierfacht (Daten des Landesinstituts für Statistik – ASTAT) und somit sind mehr als 25.000 Kinder betroffen. Wenn ein Elternpaar sich trennt oder sich scheiden lässt, gehen Mann und Frau auseinander – als Vater und Mutter bleiben sie in der Verantwortung. Die derzeitige Gesetzeslage und Rechtspraxis greift zu kurz, weil sie nicht garantiert, dass von Trennung oder Scheidung betroffene Kinder in ausgewogenem Umfang Kontakt zu Mutter und Vater haben. Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Paritätische Doppelresidenz dem Wohl von Kindern nach Trennung und Scheidung ihrer Eltern am besten dient. Der Hauptvorteil der auch als Wechselmodell bezeichneten gleichwertigen Betreuung der Kinder durch ihre beiden Eltern liegt darin, dass die Bindungen und das Familienleben mit Mutter und Vater erhalten bleiben. Die Paritätische Doppelresidenz fördert aber auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und hat positive Auswirkungen für die Gesellschaft.

Obwohl Väter heute viel stärker in die Betreuung ihrer Kinder eingebunden sind, greift die Familienrechtsprechung meist noch immer auf ein Betreuungsmodell der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück: Die Mutter kümmert sich um die Kinder, der Vater um ihre materielle Versorgung. Die Praxis, Kindern einen Hauptaufenthalts-Elternteil (in der Regel die Mutter) zuzuweisen und dem anderen Elternteil beschränkte Umgangszeiten “zu gewähren“, entspricht nicht der UN-Kinderrechtskonvention. Während der „alleinerziehende“ Elternteil sich oft überforderten fühlt, fühlt sich der „Besuchs-Elternteil“ frustriert. Die Paritätische Doppelresidenz oder Wechselmodell die gleichwertige, abwechselnde Betreuung von Kindern durch ihre getrennt lebenden bzw. geschiedenen Eltern. Der Gefahr einer Eltern-Kind-Entfremdung und damit verbundenen psychischen und gesellschaftlichen Schäden wird ebenso im Ansatz entgegengewirkt ebenso wie eskalierenden Elternkonflikten. Sie ist die konsequente Umsetzung einer auf das Kindeswohl, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter ausgerichteten Familienpolitik für Familien, auch nach Trennung und Scheidung.

Hier die Vorträge zum Download:  (PDF Dateien) bzw. via Youtube:

Die Referenten/innen

Die Referenten/innen

Blick ins aufmerksame Publikum

Blick ins aufmerksame Publikum

Herr Pirhofer

Dr. Klaus Pirhofer

Michael Bockhorni

Michael Bockhorni M.A.

Herr Mayr

Dr. Gerhard Mair

Frau Krismer

Dr. Sabine Krismer

Frau Hoffmeyer

Angela Hoffmeyer

Herr Deman

Piet de Man

weitere Fotos hier

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